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Christophe Rieder Jul 19, 2019 3:03:30 PM

Die Bedeutung der Motivation beim Lernen

Buchhaltung & Besteuerung

Um ein leistungsfähiges Lernwerkzeug zu entwerfen und zu entwickeln, haben wir eine Kombination von Elementen aus verschiedenen Denkschulen in den Erziehungswissenschaften verwendet, insbesondere aus dem Bereich der transmissiven, behavioristischen und konstruktivistischen Modelle.

 
Nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben, werden Sie wissen, warum Motivation beim Lernen unerlässlich ist, sei es für einen Kurs im Klassenzimmer oder für einen Fernkurs mit Online-Lernen.
Sie werden auch mehr darüber erfahren, was wir bei BetterStudy bei der Entwicklung unseres Lernwerkzeugs berücksichtigt haben, einer Online-Lernplattform, die intuitiv und innovativ ist in Bezug auf Bildungstechnologien . Aber auch in puncto des verwendeten pädagogischen Konzepts, das auf erwiesenen Fakten aus der wissenschaftlichen Forschung in den Bildungswissenschaften basiert, haben wir Neuerungen eingeführt.
BetterStudy bietet zwar Buchhaltungsausbildungen an, aber wir glauben, dass die von uns verwendeten Elemente auch auf andere Disziplinen anwendbar sind und zu einem effektiven Lernmanagement sowohl für Erwachsene als auch für jüngere Lernende beitragen.
 
Einige Begrifflichkeiten zur Motivation
Es gibt kein Lernen ohne Motivation und es gibt keine Motivation ohne Lernen.
Motivation und Lernen sind eng miteinander verbunden und werden zu einer Einheit. Was in schulischen Situationen oder im traditionellen Studium gilt, gilt umso mehr für Fernlehr-Tools vom E-Learning-Typ.
Daher ist es unerlässlich, im Zusammenhang mit einem Lernwerkzeug wie BetterStudy die Motivation zu behandeln, denn in einer Lernaktivität auf kognitiver, emotionaler und verhaltensbezogener Ebene «gibt es kein Lernen ohne Mobilisierung, Beteiligung, ein mehr oder weniger umfängliches Engagement». (Bourgeois, Apprendre et faire apprendre, S. 230). Darüber hinaus gilt: Wenn es kein Lernen gibt, kann es auch keine Motivation geben. Lernen und Motivation verstärken sich daher gegenseitig.
Es gibt zwei äußerst gegensätzliche Positionen, die behaupten, dass die Motivation entweder vom Individuum ausgeht, d. h. von seiner Persönlichkeit, seinen Vorkenntnissen, seiner persönlichen Geschichte, seinem familiären und soziokulturellen Kontext usw., oder von externen Faktoren wie der Lernsituation und den Entscheidungen des Lehrenden.
Dennoch entstand Mitte der 1960er Jahre eine dritte Auffassung, die allgemein als «sozial-kognitives Paradigma» bezeichnet wird. Dieses argumentiert, dass die Motivation von den Repräsentationen des Schülers (bzw. des Studierenden oder des Lernenden) ausgeht, die in erster Linie «aus der Wahrnehmung bestehen, dass die in die Aufgabe investierte Anstrengung zum Erfolg führt (expectancy)», S. 236, sodann «die Sichtweise vom Erfolg der Aufgabe es ermöglichen wird, das vom Schüler ins Blick genommene Ziel auch zu erreichen (instrumentality)» und schließlich «den Wert und die Bedeutung, die dem jeweiligen Ziel beigemessen wird, umfassen (value)».
Dieser dritte Ansatz basiert auf drei Annahmen, die sich von den beiden oben genannten extremen Auffassungen unterscheiden.
Die erste Annahme betrifft «motivationale Repräsentationen», d. h. mentale Repräsentationen, die der Schüler in der Lernsituation konstruiert (Repräsentationen von sich selbst, der Aufgabe und der Situation).
Zweitens werden diese «motivationalen Repräsentationen» als «situiert» betrachtet, d. h. als abhängig von der spezifischen Lernsituation, in der sich der Lernende befindet, und nicht als «dispositionell», d. h. als abhängig von der Persönlichkeit des Subjekts.
Schließlich konstituieren sich diese «motivationalen Repräsentationen» des Schülers aus Wechselwirkungen zwischen internen, vom Individuum ausgehenden Faktoren (Lebensweg und schulische Laufbahn, familiäres und soziokulturelles Umfeld, persönliche Ziele und Projekte, Lernkonzepte, psychologische Dispositionen usw.) und externen Faktoren, die sich aus Situation und Kontext ergeben (Schwierigkeitsgrad der Aufgabe, Grad der Steuerbarkeit, die mehr oder weniger konkurrentielle oder kooperative Klassenatmosphäre, Autonomie oder externe Kontrolle usw.).
 
Intrinsische und extrinsische Motivation
In jüngster Zeit, seit den 2000er Jahren, sind neue Theorien entstanden. Es wird nunmehr angenommen, dass Motivation nur dann entsteht, wenn die Lernende einen Wert in der von ihm übernommenen Aufgabe erkennt und sich dazu in der Lage fühlt, die Aufgabe erfolgreich zu bewältigen. Der Lernende kann der Aufgabe aufgrund ihres intrinsischen oder extrinsischen Interesses Wert zusprechen.
Motivation ist die Quelle, die eine Lernende veranlasst, sich an eine nicht «belohnte» – zum Beispiel durch ein Notensystem – Aufgabe zu machen. Allerdings lässt sich die Motivation in intrinsische und extrinsische Motivation unterteilen.
Eine intrinsische Motivation ist der Wunsch, eine Tätigkeit einfach zum persönlichen Vergnügen auszuüben, ohne etwas anderes dafür zu erwarten als eben dieses Vergnügen, die Tätigkeit ihrer selbst willen auszuüben.
Eine extrinsische Motivation hingegen liegt dann vor, wenn ein Subjekt eine Tätigkeit ausübt, um etwas im Austausch dafür zu erhalten, wie z. B. eine Note oder eine andere Form der Belohnung (Geld, Glückwünsche von Eltern, Familie oder Schule). Es ist auch interessant, festzustellen, dass die Motivation abnimmt, wenn eine intrinsische Motivation einer externen Beschränkung oder Kontrolle unterworfen wird, wie z. B. der Bewertung von Lernenden für eine Arbeit.
 
Die intrinsische Motivation erweist sich als effektiver als die extrinsische Motivation
Ein Element, das die intrinsische Motivation eines Lernenden positiv beeinflussen kann, ist die Autonomie (mit Wegfall der externen Kontrolle). Der Lernende kann entscheiden, was er lernen möchte, wann er lernt, welche Zeit er mit dem Lernen verbringen möchte usw.
Hier lässt sich nun die Verbindung zur Lernplattform von BetterStudy herstellen: Die Schülerin oder erwachsene Lernende ist autonom und unterliegt keiner Kontrolle seitens der Dozierenden oder der Trainer, verfügt aber über automatische Korrekturen im Zusammenhang mit Übungen (Feedback), d. h. über Informationen über ihre Fähigkeit, eine Übung zu lösen, die sich positiv auf seine intrinsische Motivation auswirken können.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass erwachsene Lernende besonders empfänglich für die ihnen bei der Entwicklung ihrer Kompetenzen gelassene Autonomie sind, z. B. mit einer Progression des Ausbildungsprogramms nach eigener Wahl, entsprechend ihren Entscheidungen und Möglichkeiten, je nach ihrer verfügbaren Zeit und ihrem Wunsch (oder ihrer Motivation), zu einem bestimmten Zeitpunkt zu lernen, der nicht durch äußere Bedingungen vorgegeben ist (z. B. strenge Zeitpläne für den Besuch eines Präsenzkurses).
Der oder die erwachsene Lernende kann den Grad der Beherrschung eines Kapitels auch aus freien Stücken, ohne äußere Beurteilung der Dozierenden oder Trainer durch eine formative Bewertung (im Unterschied zu einer summativen Bewertung) messen lassen.
Es gibt keinen normativen Vergleich (mit einem oder mehreren Mitgliedern einer Gruppe oder einer Gruppe von Lernenden als Ganzes), der das Selbstwertgefühl verringern könnte, wenn die Leistung unter dem Benchmark liegt (Klassendurchschnitt oder im Vergleich zu einem Lernenden, dem das Thema leichter fällt, der bessere Voraussetzungen mitbringt oder einfach mehr Zeit für die verschiedenen Lernaktivitäten hat).
Die Lernende bewertet sich im Gegenteil selbst und beschließt, an dem einen Thema zu arbeiten und nicht an einem anderen, basierend auf den Leistungs- und Fortschrittsindikatoren, die auf der BetterStudy-Plattform präsentiert werden.
 
Mastery Learning als Lernstrategie
Ein zweites Element ist, dass die zu bewältigende Aufgabe, um ein optimales Maß an Motivation zu gewährleisten, nicht zu schwierig (auf die Gefahr hin, Blockaden und Frustrationen zu erzeugen) oder zu einfach (was zu Langeweile führen würde) sein darf. Es geht darum, ein gutes Gleichgewicht zu finden, um die Motivation des Lernenden zu fördern Dies ist notwendig, um ihn im Lernprogramm voranzubringen und die erforderlichen Kompetenzen zu entwickeln (vgl. Wygotskis Zone der nächsten Entwicklung).
Deshalb sind die BetterStudy-Übungen in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt, was es ermöglicht, lernbedürfnisgerechte Übungen zu finden und den Lernenden während seines gesamten Ausbildungsprogramms zu motivieren.
Unsere pädagogische Plattform identifiziert die Lernbedürfnisse der Lernenden mit Hilfe formativer Bewertungen und generiert automatisch ein personalisiertes Trainingsprogramm, d. h. mit Übungen, die auf den Lernbedarf ausgerichtet sind. Diese Übungen sind je nach Kenntnisstand der Lernenden in jedem bewerteten Kapitel mehr oder weniger schwierig.
Wir haben uns diese pädagogische Strategie, nämlich die Pädagogik des Mastery Learning, angeeignet, die aus dem Gedankengut der Behavioristen in der Lernpsychologie stammt. Wir legen besonderen Wert auf diese bewährte pädagogische Strategie, denn das Mastery Learning legt nahe, dass jeder Lernende in der Lage ist, ein Fach zu 85 bis 100 % zu beherrschen. Dazu muss er oder sie genug Zeit haben und von einem angemessenen Ansatz profitieren.
Mastery Learning umfasst insbesondere die folgenden Elemente:
  • formative Auswertungen (Online-Test),

  • Regulierungsverfahren (personalisierte Trainingsprogramme),

  • eine Sequenzierung des Lernens in Kurseinheiten,

  • Übungen mit fortschreitender Schwierigkeit,

  • sofortiges Feedback (Korrekturen und automatische Lösungen).

Wir haben daher diese Bedingungen auf unserer Plattform erfüllt, um optimale Lernsituationen zu schaffen, um die Entwicklung der Buchhaltungskompetenzen unserer Lernenden zu maximieren und ihre Motivation während des gesamten Buchhaltungskurses sicherzustellen.
 
Humanistische pädagogische Ansätze
Ein dritter Punkt betrifft das Bedürfnis, einer Gruppe angehören zu wollen. Maslow geht auch auf dieses Konzept ein, insbesondere mit der dritten Ebene seiner Pyramide, dem Bedürfnis, zu einer Gruppe zu gehören:
Die unteren Ränge müssen befriedigt werden, um auf ein höheres Bedürfnisniveau aufsteigen zu können. Herzberg ergänzt dieses Modell, indem er die Bedürfnispyramide in zwei Teile teilt, in «Abrahams» Bedürfnisse, die die Entwicklung der Person betreffen (zweite Hälfte der Pyramide von unten) und in «Adams» Bedürfnisse, die die Erhaltung des biologischen und gesellschaftlichen Lebens zum Ziel haben (erste Hälfte der Pyramide).
Lerngruppen könnten Gegenstand mehrerer Artikel sein, so weit gefasst ist das Thema. Auf jeden Fall ist der Wunsch, eine Online-Lerngemeinschaft zu schaffen, insbesondere zur gegenseitigen Unterstützung der Lernenden, ein großes Anliegen von BetterStudy.
 
Die Perspektive der Neurowissenschaften
Aus Sicht der Neurowissenschaften sind emotionale Spannungen eine der Grundlagen für diese Motivationstheorie. Im Großen und Ganzen finden wir drei Hauptkategorien von Bedürfnissen (Sicherheit / Zuneigung / Wertschätzung) und dazu drei Triebe: der Überlebenstrieb, der hedonische Trieb und der schöpferische. Trieb.
Laut Neurowissenschaften gibt es einen Zusammenhang zwischen Affekt und Intellekt. Er wäre auf die hierarchische Überlagerung des dreieinigen Gehirns zurückzuführen: des primitiven Reptiliengehirns, in dem Überlebensimpulse untergebracht sind, des limbischen Systems, das mit sozialen Beziehungen und dem Emotionalen verbunden ist und hedonische Impulse beinhaltet, und schließlich des Neokortex, der kreative Impulse umfasst.
Motivation ist abhängig vom Vergnügen und umgekehrt. Und da die Emotionen auf das Rationale wirken, geht es darum, das Emotionale in der Bildung, die heutzutage eher den rationalen Aspekt bevorzugt, stärker zu berücksichtigen. Daraus ergibt sich der Nutzen eines das Lernen fördernden, beruhigenden, nachsichtigen, wohlwollenden, einladenden Klimas der gegenseitigen Unterstützung und des Teilens (im Unterschied zu einem Klima der Konkurrenz und des Vergleichs mit anderen), in dem der Lernende insbesondere das Recht hat, Fehler zu machen, ohne von Kollegen und einem Lehrer abgewertet oder beurteilt zu werden.
Die Rolle unseres Ausbildungsinstituts besteht also in der Schaffung von Rahmenbedingungen des Lernens, die den Austausch und die Entwicklung der beruflichen, sozialen und persönlichen Fähigkeiten aller unserer Lernenden fördern.

Ebenso ist es die Aufgabe unserer Ausbildnern, eine emotionale Bindung zu unseren Lernenden herzustellen und ihnen eine effektive und langfristige Unterstützung in einer freundlichen und eben motivierenden Umgebung zu gewährleisten.

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Christophe Rieder

Christophe Rieder leitet BetterStudy Swiss Online Education, das Online-Schulungsinstitut, welches er während seines Studiums zum Berufsschullehrer gegründet hat. Nachdem er vier Jahre lang im Private Banking Sektor in Genf gearbeitet hatte, entschied sich Christophe für einen Wechsel zum Unterrichten. Er war als Ausbilder für Erwachsene im Bereich Rechnungswesen in Genf und Lausanne an mehreren privaten Berufsschulen tätig. Ausserdem ist Christophe Dozent an der Raymond-Uldry Business School im Kanton Genf, wo er junge Menschen, die sich auf einen CFC in Betriebswirtschaft oder eine kaufmännische Berufsmaturität vorbereiten, in Management unterrichtet. Christophe hat einen Master of Science HES-SO in Betriebswirtschaft von der HEG-Fribourg und ein eidgenössisches Berufsbildungsdiplom. Er hat in China, den Vereinigten Staaten, Irland, Deutschland und England studiert.